Kriegshistorische Stätten – Schauplätze der Geschichten – Was die Feldpost über den Krieg erzählt
Der Sommer 1942 verlief ab Mittsommer im nördlichen Kuhmo unruhig. Anfang Juli hatte eine Partisanenpatrouille den Durchlass auf der Straße zwischen Kuumu und Alavuokki demontiert. Anschließend hatte die Patrouille einen Hinterhalt angelegt und auf das nächste Fahrzeug gewartet. Ein Lastwagen mit Arbeitspflichtigen traf ein, fuhr aber erfolgreich an den Trägerbalken des Durchlasses entlang vorbei. Später in Kuumu wurde noch ein alter Mann Juho Kurkinen verwundet, nachdem er beim Führen einer Kuh in eine Mine am Straßenrand lief.
Der nächstgelegene Wachtposten befand sich in Lentiira, in welchem sowohl Polizisten als auch Luftüberwachungssoldaten stationiert waren. Am 8. Juli 1942 fuhr eine Reparatur-Patrouille zur Überprüfung einer defekten Telefonleitung los, begleitet von drei Polizisten. Es wurde festgestellt, dass die Leitung zwischen den Häusern Purola und Heikkilä unterbrochen und zwei Masten gefällt worden waren. Man ging davon aus, dass Partisanen die Täter waren. Aus dem Haus Heikkilä (ca. 3-4 km südwestlich von Kurkivaara) erfuhr man, dass die Hausbewohner auch einem Partisanen begegnet waren. Die Hausherrin, eine andere weibliche Person und zwei Jungen des Hauses hatten sich im Laubwald aufgehalten. Ein Partisan war auf dem Waldweg hinter sie gesprungen und hatte offenbar versucht zu schießen, aber das Schloss der Waffe hatte versagt. Zu diesem Zeitpunkt hatte der jüngere Sohn, der 13-jährige Tauno Kinnunen, dem Partisanen aus einer Entfernung von etwa zwei Metern eine Axt an den Kopf geworfen. Der Partisan war gestürzt und hatte offensichtlich sein Bewusstsein verloren, woraufhin alle entkommen konnten. Eine Soldaten- und Polizeipatrouille hatten ebenfalls den Ort des Vorfalls besichtigt und Spuren, eine Axt und eine Gewehrpatrone gefunden.
In der Früh am 9. Juli griffen die Partisanen das Haus von Kurkivaara an. Im Haus befanden sich auch Bewohner des Hauses Liekinvaara (ca. 3 km nördlich von Kurkivaara), die an dem Tag Heu geerntet hatten. Sie waren über Nacht im Haus geblieben, weil der alte Hausherr von Kurkivaara abends beim Fischen eine Mine auf dem Pfad gefunden hatte.
Der Partisanen griffen nachts ca. um ein Uhr an, als der Hund des Hauses draußen das Bellen anfing. Danach hörte man einen Schuss und das Bellen hörte auf. Dann wurde am Fenster des Hauses geklopft. Der Hausherr ging zur Tür und in dem Augenblick wurde eine Handgranate durch das Fenster ins Haus geworfen. Die meisten Personen im Haus wurden durch die Handgranate verwundet, aber versuchten zu entkommen. Draußen begannen die Partisanen aus dem Wald auf der Westseite zu schießen, woraufhin die Menschen in verschiedene Richtungen flüchteten. Der Hausherr und die Hausherrin von Kurkivaara wurden getroffen und fielen auf dem Hof. Die Flüchtenden hörten, dass ein Teil der Partisanen Finnisch sprach.
Die überlebenden und leicht verwundeten Personen brachten die Nachricht in die umliegenden Häuser. Ein Junge und ein Mädchen wurden mit Fahrrädern aus dem Haus Vihanta geschickt, um den Wachtposten von Lentiira zu alarmieren, weil es keinen Telefonanschluss gab. Die Boten trafen gegen 6 Uhr morgens beim Wachtposten Lentiira ein. Von dort aus fuhr eine zehnköpfige Patrouille von Polizisten und Luftschutzwächtern unter Führung des Konstablers Veikko Keränen mit dem Bus von Heikki Kyllönen los. Die Patrouille traf die ersten Verwundeten im Haus Vihanta und verlegte sie in den Bus. Gleichzeitig bekam die Patrouille eine Verstärkung von fünf Männern aus dem Dorf Kuumu. Das Haus Vihanta blieb unter Schutz und die Patrouille ging zu Fuß weiter nach Liekinvaara. Dort wurde ein Teil der Verwundeten gefunden. Die Patrouille setzte ihren Weg in zwei Abteilungen nach Kurkivaara fort, wo der Hausherr und die Hausherrin erschossen im Hof des abgebrannten Hauses und des Kuhstalls gefunden wurden. Dort wurde auch ein 11 Monate alter Junge gefunden, aber unversehrt. Offensichtlich hatten die Partisanen ihn aus dem Haus nach draußen gebracht. Nach der Durchsuchung des Waldes wurden weitere Überlebende und Verwundete gefunden und mit dem Auto abtransportiert. Die Kuh des Hauses war geschlachtet und die beiden Hinterbeine mitgenommen worden.
Die Patrouille setzte ihre Durchsuchung des umliegenden Gebiets fort und fand auch die zuvor auf den Pfad gelegte Mine. Sonstige Spuren von den Partisanen waren jedoch nicht auffindbar. Aus Kuhmo traf ca. 18 Uhr eine Verstärkung mit sechs Soldaten und aus Suomussalmi noch ein 16-Mann-Zug ein. Später wurden weitere Informationen über eine Gruppe von 5-10 Partisanen erlangt, die sich in Richtung Osten bewegte. Die Spuren der Patrouille wurden gesucht, aber es fand keine Verfolgungsjagd mehr statt. Offensichtlich wurde dieselbe Patrouille weiter östlich in der Akonlahti-Richtung gesichtet und dort wurde bereits patrouilliert. Die Häuser des Dorfes Kuumu wurden noch einige Tage lang durch Soldatenpatrouillen geschützt und das Haus Heikkilä hatte eine Telefonverbindung zur Verfügung.
Folgende Personen verstarben beim Angriff:
Folgende Personen wurden beim Angriff verwundet:
Folgende Personen überlebten unversehrt:
Vor Ort befindet sich ein Denkmal zur Erinnerung an die Opfer der Partisanen, aufgestellt durch LC Kuhmo/Kuhmoniemi und enthüllt am 9. Juli 2000. Das Denkmal wurde von Kauko Haverinen entworfen.
Text: Experte für Militärgeschichte Lassi Piirainen
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