Kriegshistorische Stätten – Schauplätze der Geschichten – Was die Feldpost über den Krieg erzählt

Finnland und Grossbritannien – Nicht eingelöste versprechen

Das Verhältnis zwischen Finnland und Großbritannien war in den Jahren des Zweiten Weltkriegs sehr außergewöhnlich und komplex. Im Winterkrieg 1939–1940 wurde Finnland von Großbritannien in bedeutendem Maße unterstützt, auch wenn letztendlich keine direkte militärische Hilfe geleistet wurde. Großbritannien und Frankreich planten eine große Operation zur Hilfe Finnlands, was die Sowjetunion unvermeidlich in einen Krieg gegen diese beiden Länder hineingezogen hätte. Vielleicht lag es an der Angst Stalins vor einer britischen und französischen Intervention, dass er sich am Ende des Winterkriegs für den Frieden entschloss. Bei der Hilfsoperation ging es auch um die eigenen Interessen der Briten und Franzosen, denn die Hilfeleistung für Finnland hätte die Landung von Truppen in Narvik und deren Verlegung durch Schweden bedeutet. Nicht ganz zufällig befand sich auf dieser Strecke das Erzfeld von Norrbotten, von dessen Eisenerz die deutsche Kriegsindustrie nahezu abhängig war. Erwähnenswert ist auch, dass die britischen Pläne zur Hilfe Finnlands nicht über den Hafen von Luleå hinausgingen.

Kuvalähde ei tiedossa

Das Verhältnis zwischen Finnland und Großbritannien war in den Jahren des Zweiten Weltkriegs sehr außergewöhnlich und komplex. Im Winterkrieg 1939–1940 wurde Finnland von Großbritannien in bedeutendem Maße unterstützt, auch wenn letztendlich keine direkte militärische Hilfe geleistet wurde. Großbritannien und Frankreich planten eine große Operation zur Hilfe Finnlands, was die Sowjetunion unvermeidlich in einen Krieg gegen diese beiden Länder hineingezogen hätte. Vielleicht lag es an der Angst Stalins vor einer britischen und französischen Intervention, dass er sich am Ende des Winterkriegs für den Frieden entschloss. Bei der Hilfsoperation ging es auch um die eigenen Interessen der Briten und Franzosen, denn die Hilfeleistung für Finnland hätte die Landung von Truppen in Narvik und deren Verlegung durch Schweden bedeutet. Nicht ganz zufällig befand sich auf dieser Strecke das Erzfeld von Norrbotten, von dessen Eisenerz die deutsche Kriegsindustrie nahezu abhängig war. Erwähnenswert ist auch, dass die britischen Pläne zur Hilfe Finnlands nicht über den Hafen von Luleå hinausgingen.

Kuvalähde: SA-KUVA

Im November 1941 sendete der britische Premierminister Winston Churchill über den US-Botschafter in Finnland einen geheimen Brief an den Kriegsmarschall C.G.E. Mannerheim. In seinem Brief schätzte Churchill, die Finnen wären nun so weit nach Osten vorgedrungen, dass der Angriff gestoppt werden konnte, weil die Grenzen Finnlands gesichert waren.  Die Alternative zur Beendigung der Kämpfe war die britische Kriegserklärung an Finnland, was ein Loyalitätszeichen gegenüber der Sowjetunion dargestellt hätte. Mannerheim lehnte dies höflich ab, woraufhin Großbritannien in der Tat am Unabhängigkeitstag, dem 6. Dezember 1941, Finnland den Krieg erklärte. Finnland wechselte erst im Lapplandkrieg im Oktober 1944 auf die Seite der Alliierten und dann wurden die Waffen gegen die Deutschen, die ehemaligen Waffenbrüder, gerichtet.

Im Zeitraum von 1944 bis 1947 war Finnland Sitz der Kontrollkommission der Alliierten, die die Umsetzung des am Ende des Fortsetzungskriegs unterzeichneten Moskauer Waffenstillstands überwachte. In der Praxis wurde die Kommission durch die Sowjets mit Andrei Ždanov als Vorsitzender geführt. In der Kontrollkommission gab es auch britische Vertreter, aber ihre Rolle blieb eher formell. Die Finnen hätten sich eine aktivere Rolle der Briten als Gegengewicht zur russischen Kontrolle gewünscht. Die Kontrollkommission übte bei vielen politisch brisanten Fragen starken Druck auf die finnische Regierung aus – zu den bekanntesten Fragen gehörten die Kriegsverbrecherprozesse und die Ermittlung der Waffenverstecksaffäre (Weapons Cache Case). Die Kontrollkommission verließ Finnland nach Inkrafttreten des Pariser Friedensvertrags 1947.